Musik-Comedy mit Martin Schury
Pfullendorf - Begeistert waren die Zuhörer im Hirschsaal in Krauchenwies-Hausen vom Auftritt von Martin Schury und seinen Philharcomikern.
Musik-Comedy ist im voll besetzten Hirschsaal in Hausen auf dem Programm gestanden. Auf der Bühne waren Martin Schury und seine Philharcomiker, das sind vier nette Typen, die seit vier Jahren die Leute unterhalten. In unserer Gegend sind die vier aus Möhringen noch recht unbekannt. „Wir sind bisher eher im Tuttlinger und Stockacher Raum sowie in der Schweiz und in Stuttgart aufgetreten. Jetzt nehmen wir uns den Süden vor“, sagte Martin Schury.
Das Motto des Abends „Ach du meine Hüte“ war Programm. Ganz erstaunlich, was die vier da alles aus dem Hut zauberten. Da musste man schon auf der Hut sein, um ja nichts zu verpassen. Wortakrobatik gab es den ganzen Abend, gewürzt mit unglaublich pfiffigen Gedichten, natürlich selbst gemacht. In Hosen mit breiten Hosenträgern, wie in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts, und hemdsärmelig mit Fliege standen sie auf der Bühne. „So mach doch endlich die Fliege an den Hals“, habe seine Frau gesagt, erzählt Schury. „Und so hät ma mich dann wieder mit viel G'schick schick g'schickt“. Martin Schury und seine intonationalen und taktvollen Philharcomiker, Fabian Gromann, Reiner Schimmel und Andreas Speck, versprühten großzügig gute Laune pur.
Die Wortspielereien waren nie plump. Es dauerte meist etwa eine Zehntelsekunde, bis der Groschen bei den Zuhörern gefallen war. Das eine oder andere wurde auch in Frage gestellt: Kann man auf einer Eselsbrücke auch zweispurig fahren? Was es nicht alles zum Thema Hüte zu erzählen gab. Eine Feuerwehrkappe ist ein ganz brandaktuelles Modell. „Ich bin der Helmut von den Kapp-Verden, und das ist mein Helm-Hut, hätt eigentlich solle a Kapp werden.“ Geschichten, Lieder und Gedichte gab es zu Damenhüten, Männerhüten, Kaplankappen (das Modell ist leicht pastorisiert), Cowboyhüten, Sommerhüten und etlichen dieser Art mehr. Von einer Schildmütze leitete Schury über zu Schildern und schließlich zitierte er ein Gedicht, frei nach Friedrich von Schilder.
Martin Schury ist für die Texte verantwortlich. Er ist der Erzähler, der Dichter. „Die Texte erstelle ich, meine Musiker haben die Aufgabe, diese in passende Musikstücke einzubauen.“ Da wird natürlich viel probiert und experimentiert. Das Ergebnis konnte sich hören lassen. Die Musikstücke kamen aus vielen verschiedenen Genres, die Melodien waren allesamt Ohrwürmer. Das Publikum ging bereitwillig und begeistert mit und klatschte im Takt.
Lacher am laufenden Band. „Das Programm gefällt mir gut, ich mag diese Wortspielereien sehr gerne. Auch dass sie aus der Region sind, mit ihrem schwäbischen Dialekt, gefällt mir, ebenso die Mischung der Musik aus verschiedenen Stilrichtungen“, lobte Hubert Jäger aus Laiz.
Nach der Halbzeitpause zogen die Vier wie in New Orleans durch den Saal und spielten mitreißenden Dixie. Tosenden Beifall, rhythmisches Klatschen und Zugabe-Rufe gab es zum Schluss. Man wollte die Philharcomiker nicht einfach gehen lassen. Oben ohne und mit Schneeschaufeln bewaffnet, gaben sie die Zugabe als „die Schippen-Dales“